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Wie funktioniert eine Reanimation

Jeden Tag müssen ca. 200 Menschen reanimiert werden. Wissen Sie was zu tun ist, wenn plötzlich neben Ihnen jemand umkippt? Die meisten Herz-Kreislaufstillstände finden zuhause statt, in Anwesenheit von Familie oder Freundinnen und Freunden. Bis der Rettungsdienst eintrifft ist es meistens zu spät die betroffene Person zu retten. Daher erklären wir Ihnen hier kurz, wie eine Reanimation funktioniert.

Die Leitformel der Reanimation

PRÜFEN - RUFEN - DRÜCKEN

Erster Schritt: Prüfen

Der erste Schritt bei der Wiederbelebung lautet „Prüfen“: Bricht jemand zusammen, muss sofort geprüft werden, ob die Person auf lautes Ansprechen oder Schulterschütteln reagiert und normal atmet. Falls keine Reaktion erfolgt und die Person gar nicht mehr oder nicht normal atmet (nach Luft schnappen ist kein normales Atmen), müssen unmittelbar Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Zweiter Schritt: Rufen

Der zweite Schritt lautet „Rufen": Per Notruf muss der Rettungsdienst alarmiert werden. Im besten Fall erledigt das eine zweite Person, damit der/die Andere sofort und ohne Unterbrechung mit der Herzdruckmassage beginnen kann.

Notrufnummern: 112 in Deutschland und in Europa

Alle Anrufe funktionieren sowohl im Festnetz als auch mobil ohne Vorwahl und sind gebührenfrei.

Dritter Schritt: Drücken

Der dritte Schritt lautet „Drücken“: Am wichtigsten ist in dieser Situation die Herzdruckmassage. Sie funktioniert wie folgt: Die Person liegt auf dem Rücken. Der/Die Retter/in kniet neben dem Brustkorb der Person, öffnet das Oberteil und legt die Handballen, einen über den anderen, in die Mitte des nackten Brustkorbes zwischen die Brustwarzen. Anschließend wird das Brustbein mit durchgestreckten Armen und den Schultern über dem Druckpunkt bei Erwachsenen mindestens fünf, höchstens sechs Zentimeter tief, gedrückt. Unmittelbar danach muss der Druck sofort komplett weggenommen und der Brustkorb entlastet werden. Auf diese Weise drückt und entlastet man abwechselnd 100- bis 120-mal die Minute, das entspricht ungefähr zwei Mal pro Sekunde – zum Beispiel im Rhythmus des Songs „Stayin' Alive“ der Bee Gees. Die Herzdruckmassage darf bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nicht unterbrochen werden. Wenn möglich, sollten sich die Retter dabei alle zwei Minuten abwechseln.

Erste Hilfe: Beatmung & Defibrillator & stabile Seitenlage

Falls die Retter dazu in der Lage und bereit sind, sollte zusätzlich eine Beatmung durch eine Person mit Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt werden. Das Beatmen kann die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person überlebt, weiter erhöhen. Insbesondere wenn das Eintreffen des Rettungsdienstes am Unfallort länger dauert.

Ungefähr ein Viertel der Menschen mit einem außerklinischen Herz-Kreislaufstillstand könnte von einem automatisierten externen Defibrillator (AED) profitieren. Aber: Die Herzdruckmassage darf niemals unterbrochen werden, um einen AED zu holen. Mindestens zwei Laienretter müssen bei der Person bleiben und ununterbrochen die Herzdruckmassage durchführen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Ein Dritter kann den Defibrillator zum Unfallort bringen.

Die stabile Seitenlage hingegen spielt beim Herz-Kreislaufstillstand keine Rolle. Wenn eine Person bewusstlos ist und gar nicht oder nicht normal atmet, hat sie einen Herz-Kreislaufstillstand und nur eine Herzdruckmassage hilft. Wenn eine bewusstlose Person normal atmet, kann die stabile Seitenlage helfen, die Atemwege offen zu halten. In diesem Fall muss die normale Atmung immer wieder sorgfältig überprüft werden und, wann immer es Zweifel gibt, muss mit der Herzdruckmassage begonnen werden.

So einfach ist Wiederbelebung. Schauen Sie mal rein: